Die Facharztausbildung in Angiologie (Lehre von den Gefäßen; griechisch ἀγγεῖον angeīon, deutsch ‚Gefäß‘ und angehängt: -logie) beschäftigt sich als Teilgebiet der Inneren Medizin mit allen Aspekten von Gefäßerkrankungen. Entstehung, Epidemiologie, (Früh-)Erkennung, Diagnose, konservative und interventionelle Therapie, Rehabilitation und Prävention der Erkrankungen von Arterien, Kapillaren, Venen und der Lymphgefäße sind Hauptinhalte der Facharzt-Weiterbildung.
Inhaltsverzeichnis
Die Angiologie gehört zu den jüngeren Schwerpunktbereichen der Inneren Medizin und bildet eins der zurzeit neun Spezialgebiete, für die sich Internisten/-innen während ihrer Facharztweiterbildung entscheiden können. Alles zu Voraussetzungen, Inhalten, Logbuch und Karriere mit Facharztausbildung in unserer Übersicht.
Die Weiterbildung Angiologie im Überblick
- Anzahl Fachärztinnen und -ärzte: In Deutschland gibt es insgesamt 227 berufstätige Ärztinnen und Ärzte, die eine Facharztweiterbildung „Inneren Medizin und Angiologie“ absolviert haben, davon sind 101 Frauen. Hinzu kommen 166 Ärztinnen und 458 Ärzte, die die Schwerpunktweiterbildung Angiologie nach alter Weiterbildungsordnung erworben haben. Von den nach neuer Weiterbildungsordnung ausgebildeten Fachärzten/-innen arbeiten 71 ambulant in einer Praxis, stationär in einem Krankenhaus arbeiten 147.
- Abgeschlossene Facharztausbildung: 2021 sind 36 Titel als Facharzt/-ärztin für Innere Medizin und (Schwerpunkt) Angiologie vergeben worden, davon 15 an Frauen.
- Dauer: Insgesamt dauert die Facharztausbildung Innere Medizin und Angiologie 72 Monate, also 6 Jahre.
Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Angiologie – Voraussetzungen
Um eine Facharztausbildung zu beginnen, muss zunächst das Medizinstudium erfolgreich absolviert werden. Danach ist der/die Mediziner/in mit dem Erhalt der Approbation berechtigt, den Titel Arzt/Ärztin zu tragen. Anschließend beginnt die Tätigkeit als Assistenzarzt/-ärztin (Arzt/Ärztin in Weiterbildung). Diese Weiterbildungszeit ist die Zeit der Facharztausbildung, in welcher man sich in dem Fachgebiet Innere Medizin und Angiologie spezialisiert. Meist wird sie in Krankenhäusern absolviert, ein Teil der Weiterbildung kann jedoch auch in ambulanten Praxen erfolgen. Während dieser Zeit wird das nötige theoretische und praktische Fachwissen vermittelt, um später selbstständig tätig sein und andere Ärztinnen und Ärzte ausbilden zu können.
Nach Abschluss der sechsjährigen Weiterbildung können sich angehende Angiologen/-innen zur Facharztprüfung anmelden. Wird diese erfolgreich bestanden, erhält man den Facharzttitel im Bereich Innere Medizin und Angiologie.
Dauer der Facharztausbildung Innere Medizin und Angiologie
Die Facharztausbildung Innere Medizin und Angiologie beträgt insgesamt 72 Monate, was einem Zeitraum von 6 Jahren entspricht. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung Innere Medizin und Angiologie wird der Facharzttitel erlangt.
Aufteilung
Die Weiterbildungszeit in der Inneren Medizin und Angiologie von 72 Monaten wird bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1 der Musterweiterbildungsordnung absolviert, davon müssen absolviert werden:
- 36 Monate in Innere Medizin und Angiologie (davon 24 Monate in der stationären Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin mit Patientenversorgung)
- 24 Monate in mindestens zwei anderen Facharztkompetenzen des Gebiets
- 6 Monate in der Notfallaufnahme
- 6 Monate in der Intensivmedizin
Verpflichtende Rotation erlaubt spätere Festlegung
Die Angiologie ist ein Untergebiet der Inneren Medizin, sodass viele der in den sechs Jahren Weiterbildung erlernten Inhalte mit denen anderer innerer Schwerpunktbereiche übereinstimmen. Wer sich also zu Beginn der Facharztausbildung noch nicht sicher ist, welcher Bereich der Inneren Medizin für ihn/sie am ehesten in Frage kommt, hat durch die allgemeine Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin und die verpflichtenden Rotationen in andere Teilbereiche die Möglichkeit, sich erst im Laufe der Weiterbildung festzulegen.
Inhalte Weiterbildung Innere Medizin und Angiologie
Folgende Inhalte sind in der Weiterbildung zum/-r Facharzt/-ärztin für Innere Medizin und Angiologie zu durchlaufen (bei den Zahlen in Klammern handelt es sich um Richtzahlen).
Übergreifende Inhalte im Gebiet Innere Medizin:
- Wesentliche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien
- Beratung bezüglich gesundheitsfördernder Lebensführung
- Schulung bei ernährungsbedingten Gesundheitsstörungen
- Begutachtung der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit
- Begutachtung der Arbeitsunfähigkeit und Erwerbsminderung
- Begutachtung der Pflegebedürftigkeit
- Beratung und Führung Suchtkranker sowie Suchtprävention
- Grundlagen der medikamentösen Tumortherapie
- Basisbehandlung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
- Beratung zu Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten einschließlich Organspende
Fachgebundene genetische Beratung:
- Grundlagen hereditärer und multifaktorieller Krankheitsbilder und Entwicklungsstörungen
- Interpretation und Aussagekraft genetischer Untersuchungsergebnisse (Sensitivität, Spezifität, prädiktiver Wert)
- Methodische, psychosoziale und ethische Aspekte der genetischen Beratung und Diagnostik einschließlich pharmakogenetischer Tests
- Erkennung fachbezogener genetisch bedingter Krankheitsbilder oder Entwicklungsstörungen
- Fachgebundene genetische Beratung bei diagnostischer und prädiktiver genetischer Untersuchung
Notfall- und intensivmedizinische Maßnahmen im Gebiet Innere Medizin:
- Stufendiagnostik und Therapie bei akut einsetzenden Leitsymptomen, z. B. Dyspnoe, Thoraxschmerz, Bauchschmerz, passagere und persistierende Bewusstseinsstörungen, Fieber, Erbrechen, Durchfall
- Diagnostik und Therapie akuter und vital bedrohlicher Erkrankungen und Zustände, insbesondere
- respiratorische Insuffizienz
- Schock
- kardiale Insuffizienz
- akutes Nierenversagen
- sonstiges Ein- und Mehrorganversagen
- Koma und Delir
- Sepsis
- Intoxikationen
- Kardiopulmonale Reanimation
- Intensivmedizinische Behandlung von Patienten mit Funktionsstörungen von mindestens zwei vitalen Organsystemen
- Analgosedierung von intensivmedizinischen Patienten
- Atemunterstützende Maßnahmen bei intubierten und nicht-intubierten Patienten einschließlich Beatmungsentwöhnung bei langzeitbeatmeten Patienten
- Differenzierte Beatmungstechniken
- Therapie von Stoffwechselentgleisungen
- Notfallsonographie
- Notfallbronchoskopie
- Passagere Schrittmacheranlage
- Punktions- und Katheterisierungstechniken, insbesondere
- zentralvenöse Zugänge
- arterielle Gefäßzugänge
- Endotracheale Intubation
Infektionen im Gebiet Innere Medizin:
- Meldepflichten gemäß Infektionsschutzgesetz
- Vorsorge und Behandlung häufiger Infektionskrankheiten
- Management bei therapieresistenten Erregern
Funktionelle Störungen im Gebiet Innere Medizin:
- Basisbehandlung psychosomatischer Krankheitsbilder
- Krisenintervention unter Berücksichtigung psychosozialer Zusammenhänge
Diagnostische Verfahren im Gebiet Innere Medizin:
- Durchführung von ultraschallgestützten Punktionen bei Pleuraerguss und Aszites
- B-Modus-Sonographie der Schilddrüse
- Elektrokardiogramm
- Langzeit-Elektrokardiogramm
- Ergometrie
- Langzeitblutdruckmessung
- CW-, PW-, Duplex-, Farbduplex-Sonographie der Arterien und Venen
- B-Modus-Sonographie der peripheren Arterien und Venen
- B-Modus-Sonographie des Abdomens und Retroperitoneums einschließlich der Nieren und ableitender Harnwege (400)
- Spirometrische Untersuchung der Lungenfunktion
- Indikationsstellung und Befundinterpretation von Röntgen-Thorax-Untersuchungen
- Differentialdiagnosen atopischer Erkrankungen
Therapeutische Verfahren im Gebiet Innere Medizin:
- Durchführung von Entlastungspunktionen und Drainagen bei Pleuraerguss und Aszites
- Enterale und parenterale Ernährung einschließlich Sondentechnik mit Berechnung des Energie- und Nährstoffbedarfs sowie Erstellen eines Ernährungsplans
- Infusionstherapie
- Transfusions- und Blutersatztherapie
Endokrinologische und diabetologische Basisbehandlung:
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation endokriner Erkrankungen einschließlich assoziierter Stoffwechselstörungen
- Internistische Basisbehandlung von endokrinen Erkrankungen einschließlich assoziierter Stoffwechselstörungen
- Behandlung des Diabetes mellitus
Gastroenterologische Basisbehandlung:
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Krankheiten der Verdauungsorgane sowie der exokrinen Verdauungsdrüsen und ihrer Ableitungswege
- Internistische Basisbehandlung von Krankheiten der Verdauungsorgane sowie der exokrinen Verdauungsdrüsen und ihrer Ableitungswege
Geriatrische Basisbehandlung:
- Spezielle geriatrische Behandlungsmöglichkeiten mit dem Ziel der Erhaltung und Wiederherstellung größtmöglicher Selbstständigkeit
- Behandlung von Erkrankungen und Behinderungen des höheren Lebensalters einschließlich interdisziplinärer Aspekte bei Multimorbidität
Hämatologische und onkologische Basisbehandlung:
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Erkrankungen des Blutes, der blutbildenden und lymphatischen Organe, des Immunsystems, der Hämostase sowie von malignen Neoplasien
- Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen des Blutes, der blutbildenden und lymphatischen Organe, des Immunsystems, der Hämostase sowie von malignen Neoplasien
Kardiologische Basisbehandlung:
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs
- Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs
Nephrologische Basisbehandlung:
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der akuten und chronischen Nierenkrankheiten sowie deren extrarenaler Komplikationen
- Internistische Basisbehandlung von akuten und chronischen Nierenkrankheiten sowie deren extrarenale Komplikationen
Pneumologische Basisbehandlung:
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Erkrankungen der Atemwege, der Lunge, des Lungenkreislaufs, des Mediastinum, der Pleura, der Atempumpe einschließlich schlafbezogener Atmungsstörungen sowie der extrapulmonalen Manifestationen pulmonaler Erkrankungen
- Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen der Atemwege, der Lunge, des Lungenkreislaufs, des Mediastinum, der Pleura, der Atempumpe einschließlich schlafbezogener Atmungsstörungen sowie der extrapulmonalen Manifestationen pulmonaler Erkrankungen
- Grundlagen allergologischer Erkrankungen
Rheumatologische Basisbehandlung:
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation entzündlich-rheumatischer Systemerkrankungen sowie entzündlicher Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Internistische Basisbehandlung von entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen sowie entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates
Spezifische Inhalte der Facharztweiterbildung Innere Medizin und Angiologie
Angiologie:
- Prävention, Differentialdiagnose, konservative und interventionelle Therapieoptionen sowie Rehabilitation von Krankheiten der Arterien, Kapillaren, Venen und Lymphgefäße
- Kapillarmikroskopie
- Venenverschlussplethysmographie
- Ergometrische Verfahren, auch zur Gehstreckenbestimmung
- Arterielle Verschlussdruckmessung peripherer Gefäße
- Oszillographie/Rheographie
- Transkutane Sauerstoffdruckmessung
- B-Modus-Sonographie der peripheren Arterien und Venen (100)
- CW-Doppler-Sonographie der peripheren Arterien und Venen (100)
- CW-Doppler-Sonographie der extrakraniellen hirnversorgenden Arterien (100)
- PW-Doppler-Sonographie der intrakraniellen hirnversorgenden Arterien (100)
- Duplex-Sonographie der peripheren Arterien (100)
- Duplex-Sonographie der peripheren Venen (100)
- Duplex-Sonographie der abdominellen, retroperitonealen und mediastinalen Gefäße (100)
- Duplex-Sonographie der extrakraniellen hirnversorgenden Arterien (100)
- Duplex-Sonographie der intrakraniellen hirnversorgenden Arterien (100)
- Physikalische Grundlagen und Technik der Echokardiographie
- Transthorakale B-/M-Modus/Doppler-/Duplex-Echokardiographie
- B-Modus-Sonographie der Subcutis und subcutanen Lymphknoten (150)
- Indikation, Durchführung und Befunderstellung interventioneller Eingriffe an Arterien und Venen einschließlich der erforderlichen angiographischen Bildgebung, auch in interdisziplinärer Kooperation
- Indikationsstellung und Befundinterpretation weiterer bildgebender Verfahren
- Indikationsstellung und Befundinterpretation gerinnungsphysiologischer, immunologischer und hämostaseologischer Testverfahren und Labordiagnostik angiologischer Erkrankungen
- Physikalische und medikamentöse Therapie einschließlich hämodilutierender und thrombolytischer Verfahren
- Konservative Wundbehandlung ischämisch, entzündlich und venös bedingter Gewebedefekte und des diabetischen Fußsyndroms
- Mitwirkung bei der interdisziplinären Indikationsstellung zu operativen Eingriffen an den Gefäßen
- Präoperative Abklärung und Risikobeurteilung
- Mitwirkung bei der postoperativen interdisziplinären Nachbetreuung
- Sklerosierung oberflächlicher Varizen
Strahlenschutz:
- Grundlagen der Strahlenbiologie und Strahlenphysik bei der Anwendung ionisierender Strahlen am Menschen
- Grundlagen des Strahlenschutzes beim Patienten und Personal einschließlich der Personalüberwachung und des baulichen und apparativen Strahlenschutzes
- Voraussetzungen zur Erlangung der erforderlichen Fachkunden im gesetzlich geregelten Strahlenschutz
Facharztausbildung Innere Medizin und Angiologie- Logbuch
Das Führen eines Ausbildungslogbuchs ist ein verpflichtender Bestandteil im Rahmen der Facharztausbildung Innere Medizin und Angiologie.
Nach dem erfolgreichen Durchlaufen aller Inhalte der Weiterbildung Innere Medizin und Angiologie muss es komplett ausgefüllt und unterschrieben an die zuständige Ärztekammer geschickt werden. Das Logbuch dokumentiert alle absolvierten Rotationen im Weiterbildungsgang Innere Medizin und Angiologie sowie alle erworbenen Inhalte und Kenntnisse, die im Rahmen der Facharztausbildung vermittelt wurden.
Die Bundesärztekammer bietet ein Muster-Logbuch Innere Medizin und Angiologie zum Download an.
eLogbuch
Seit Ausbildungsbeginn 2020 erfolgt die Dokumentation der Weiterbildung auf einer bundesweit einheitlichen, elektronischen Plattform: dem eLogbuch.
Das eLogbuch soll u.a. die Vergleichbarkeit der Leistungen erleichtern. Eine Liste der Länderportale zu Registrierung und Anmeldung findet sich hier.
Zusatzweiterbildungen
Fachärzte/-innen für Angiologie begleiten ihre Patienten/-innen oft jahrelang und bauen so ein enges Verhältnis mit ihnen auf. Dabei führen sie nicht-invasive Kontrolluntersuchungen wie Ultraschall durch, stützen sich in ihrer Arbeit aber auch auf invasive Verfahren wie die Angiographie. Im Rahmen dieser können auch Interventionen, also Behandlungen, durchgeführt werden und so in vielen Fällen Operationen vermieden werden. Wer also auf der Suche nach einer Facharztdisziplin ist, die ein breites Spektrum abdeckt und in der Arbeit sowohl auf konservative, präventive Maßnahmen als auch interventionelle Methoden zurückgreifen möchte, sollte sich die Facharztweiterbildung Innere Medizin und Angiologie genauer anschauen. Darüber hinaus können Angiologen/-innen mit fertiger Facharztausbildung folgende Zusatzweiterbildungen anstreben:
- Ärztliches Qualitätsmanagement
- Akupunktur
- Balneologie und Medizinische Klimatologie
- Betriebsmedizin
- Ernährungsmedizin
- Flugmedizin
- Hämostaseologie
- Immunologie
- Klinische Akut- und Notfallmedizin
- Krankenhaushygiene
- Magnetresonanztomographie
- Manuelle Medizin
- Naturheilverfahren
- Palliativmedizin
- Phlebologie
- Physikalische Therapie
- Psychotherapie
- Rehabilitationswesen
- Sexualmedizin
- Sozialmedizin
- Spezielle Schmerztherapie
- Sportmedizin
- Suchtmedizinische Grundversorgung
Diese Fortbildungsmöglichkeiten können Assistenzärzte/-innen bereits nach 24 Monaten als Assistenzarzt/-ärztin in der Angiologie wahrnehmen:
Die Zusatz-Weiterbildung Medizinische Informatik kann nach 24 Monaten ärztlicher Tätigkeit begonnen werden.
Karriere nach der Facharztausbildung Innere Medizin und Angiologie
Die abgeschlossene Facharztweiterbildung Innere Medizin und Angiologie bietet eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten. Ein Großteil der Angiologen/-innen ist stationär tätig, dennoch lohnt sich ein Blick auf die Möglichkeiten im ambulanten Bereich. Wer in größeren Gefäßzentren tätig ist, kann noch spezialisiertere Schwerpunkte in der Angiologie setzen, etwa in der interventionellen Therapie der arteriellen Gefäßerkrankung.
Karriere in der Klinik als Facharzt/-ärztin für Innere Medizin und Angiologie
Der Großteil der Facharztweiterbildung muss in der stationären Versorgung absolviert werden. Aber auch nach dem Erhalt des Facharzttitels entscheidet sich die Mehrheit der Angiologen/-innen dafür, ihre Karriere hier fortzuführen. Durch hochspezialisierte Untersuchungsverfahren und dem in der Klinik gegebenen engen Austausch mit Kollegen/-innen anderer Fachdisziplinen kann hier die bestmögliche Akut- und Langzeitversorgung von Patienten/-innen geboten werden. Die oft sehr steile Karriereleiter, die über die Oberarzt- zur Chefarztstelle führen kann, bietet weitere Anreize.
Niederlassung als Internist/in oder Hausarzt
Allgemein geht der Trend in der Medizin jedoch hin zur Arbeit im ambulanten Bereich. Sein/e eigene/r Chef/in zu sein und dabei auch noch geregeltere Arbeitszeiten zu haben sind nur einige der Gründe, die immer mehr Ärztinnen und Ärzte in den ambulanten Sektor führen. Fachärzten/-innen für Innere Medizin und Angiologie stehen hier mehrere Optionen offen: die eigene Niederlassung als Internist/in, die Anstellung im ambulanten Bereich und die Gründung einer Hausarztpraxis. Je nach eigenen Vorlieben und Prioritäten kann auch eine Kombination von Anstellung in einer Klinik und in einer ambulanten Praxis in Frage kommen. So kann das Beste aus beiden Welten verbunden werden.
Wer sich für die Niederlassung und die eigene Praxis entschiedet, kann sich als Internist/in entweder für eine Hausarztpraxis oder eine Facharztpraxis entscheiden. Dabei werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, sowohl die Untersuchungsmethoden als auch das Patientenklientel unterscheiden sich teilweise deutlich. Während die hausärztliche Versorgung ein breiteres Spektrum an Krankheiten abdeckt und viele Patienten/-innen zur weiteren Diagnostik in fachärztliche Behandlung überwiesen werden, kommt die Arbeit als ambulante/r Angiologe/-in der Arbeit in der Klinik deutlich näher. Hier kann einerseits präventive Medizin betrieben werden, andererseits können unter Umständen auch Angiographien und Interventionen ambulant durchgeführt werden.
Was unter anderem bei der Niederlassung als Arzt/Ärztin zu beachten ist: Wer sich hingegen für den Weg als Hausarzt/-ärztin entscheidet, kann bestimmte Untersuchungen nicht mit der Kasse abrechnen. Der Schritt sollte also gut überlegt sein.
Weitere berufliche Perspektiven sind die Beratertätigkeit, die Erstellung von Gutachten oder auch die Arbeit in Forschung oder Pharmaindustrie.
Passende Jobs in der Innere Medizin und Angiologie
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte/-innen in Deutschland. In der Stellensuche sind täglich zahlreiche Stellenangebote für Assistenzärzte/-innen in der Angiologie sowie Facharzt-Stellen für Angiologen/-innen und mehr gelistet.