Ein Unterrichtsarzt ist primär in der Lehre tätig und beteiligt sich an der Ausbildung von Fachkräften im Gesundheitsbereich. Nicht nur Medizinstudierende, auch Auszubildende im medizinischen Bereich sind auf eine qualitative Lehre von medizinischen Themen angewiesen. Anders als an Universitäten, handelt es sich bei dieser Art der medizinischen Lehrkräfte meist nicht um Professoren.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Unterrichtsarzt?
Der Beruf als Unterrichtsarzt bietet die Möglichkeit, in der Lehre bzw. Erwachsenenbildung eine nachfolgende Generation im Gesundheitsbereich auszubilden, ohne den klassischen Weg über eine Universität, die Habilitation und den Doktortitel. Dabei bildet man als Lehrkraft dieser Art meist keine Medizinstudierenden aus, sondern ist an der Lehre für Auszubildende beteiligt, etwa im Bereich Physiotherapie, Logopädie, Pflege oder Medizintechnik. Hier können sie sowohl Grundlagen unterrichten, die den Basisfächern im Medizinstudium ähneln – sprich Anatomie, Physiologie, Biochemie oder Psychologie – als auch spezifische Fächer lehren.
Wer kann Unterrichtsarzt werden?
Grundsätzlich werden für die Lehrstellen in Ausbildungsstätten Fachärzte in bestimmten Bereichen gesucht. Es muss also ein Medizinstudium und eine Facharztausbildung erfolgreich abgeschlossen werden. Welche Facharztanerkennung für den Beruf als Unterrichtsarzt vorausgesetzt ist, kommt ganz auf die Stelle an. Im Amt als Professor muss man nicht zwingend sein, ebenso wenig wie über den für das Amt vorausgesetzte Habilitationstitel verfügen. Auch ein Doktortitel ist meist keine Voraussetzung für eine solche Stelle, kommt aber dennoch in der Lehre gut an.
In der Regel benötigen Unterrichtsärzte eine gewisse klinische Erfahrung als praktizierende Ärzte, um ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Dies kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen und umfasst oft klinische Weiterbildungen oder Facharztausbildungen.
Neben den beruflichen Qualifikationen ist es darüber hinaus von Vorteil, einige persönliche Fähigkeiten in den Beruf als Unterrichtsarzt mitzubringen. Hierzu gehören beispielsweise Geduld, eine lösungsorientierte Herangehensweise bei Problemen und ein freundliches Auftreten. Auch Empathie und Kommunikationsfähigkeiten sollten Unterrichtsärzte haben. Am wichtigsten ist für den Beruf jedoch die Freude an der Lehre und Wissensweitergabe.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Anforderungen und Voraussetzungen für die Arbeit als Unterrichtsarzt von Land zu Land und von Bildungseinrichtung zu Bildungseinrichtung variieren können.
Unterrichtsarzt – Aufgaben
Insgesamt ist die Hauptaufgabe eines Unterrichtsarztes die Ausbildung und Anleitung angehender Akteure im Gesundheitswesen, um sicherzustellen, dass sie die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse für ihre medizinische Karriere erwerben. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur medizinischen Bildung und zur Qualität der Patientenversorgung. Die Aufgaben eines Unterrichtsarztes umfassen dabei in der Regel folgende Tätigkeiten:
- Theoretischer Unterricht: Durchführung von Kursen und Seminaren, die auf die Bedürfnisse spezifischer Gesundheitsberufe zugeschnitten sind
- Praktische Anleitungen: Leitung praktischer Übungen und Demonstrationen, um die Fertigkeiten der Schüler zu schärfen.
- Curriculum-Entwicklung: Gestaltung und Überarbeitung von Lehrplänen
Arbeiten als Unterrichtsarzt
Für Unterrichtsärzte gibt es unterschiedliche potenzielle Arbeitgeber, je nachdem, in welchem Bereich der medizinischen Ausbildung sie tätig sein möchten. Hier sind einige Möglichkeiten:
- Krankenhäuser und medizinische Ausbildungseinrichtungen
- Medizinische Schulen und Hochschulen
- Facharztausbildungseinrichtungen
- Gesundheitsbehörden
- Privatpraxen und Kliniken
- Medizinische Online-Bildungsplattformen
Gehalt als Unterrichtsarzt
Das Gehalt für Unterrichtsärzte kann stark variieren und hängt von den bekannten Arbeitsmarktbedingungen ab, darunter evtl. gültige Tarifverträge für Ärzte, die Region, die Art der Bildungseinrichtung bzw. des Arbeitgebers im Allgemeinen, Erfahrung und Qualifikationen des Unterrichtsarztes. Von Festanstellung in Vollzeit oder Teilzeit über Honorarzahlung ist alles möglich. Das Gehalt kann zwischen 50.000 Euro und 80.000 Euro brutto pro Jahr betragen. Hier fließen jedoch auch höhere Professorengehälter mit ein.